Freitag, 16. Mai 2014

Ist Anarchie möglich?

Zunächst definiere ich “Anarchie”, denn dies ist nötig um überhaupt zu verstehen, warum Anarchie als eine “Staatsutopie” gilt, wobei es dann eigentlich gar keinen Staat mehr geben muss bzw. gibt.
Für mich bedeutet Anarchie: Ordnung – ohne Herrschaft.
Für mich ist der Anarchismus oder aber der Kommunismus und alles was noch so nach meiner Meinung extrem „links“ angeordnet ist (aber leider auch leicht ausgenutzt werden kann von „Tyrannen“) allesamt Ideologien; Utopien.
Die Menschen können gut und gerne darüber philosophieren, es aber wirklich dauerhaft und richtig umzusetzen, denke ich, wird nie geschehen. Denn die Menschen müssten ihre eigene Natur austricksen und dies haben sie seit es die Menschheit gibt nicht geschafft, zumindest in diesem Punkt nicht.
Nämlich zu verstehen, dass der Wohlstand der Allgemeinheit gleichzusetzen ist mit dem eigenen Wohlstand. Denn wenn es allen gut geht, geht es im Endeffekt dem Individuum selbst auch gut.
Natürlich gibt es auch Fälle in denen es diesem einen Individuum selbst sehr gut geht, das heißt das Individuum selbst ist äußerst wohlhabend und hat keinerlei Probleme oder Sorgen und den anderen Menschen geht es schlecht. Aber so etwas ist ja nicht wirklich der Sinn einer Gesellschaft - genau wegen so etwas entstanden in den vergangenen Jahrhunderten Aufstände und zum Teil sogar Kriege, sodass die Gesellschaft als Ganzes diese Situation lieber vermeiden sollte. Mit 'diese Situation' meine ich genau die Situation, in der auch gerade Deutschland steckt: die berühmte Schere zwischen Arm und Reich spreizt sich weiter.


Aber diese „Minderheiten“ und „Mehrheiten“ kann man auch auf die Demokratie, wie sie hier in Deutschland zum Beispiel herrscht, projizieren. Dazu ein Zitat von Bakunin: „Verwaltung einer Mehrheit durch eine Minderheit im Namen der angeblichen Dummheit ersterer und der angeblichen Weisheit Letzterer“.
Wie unschwer zu erkennen ist wimmelt es in unseren Systemen von „Minderheiten“ und „Mehrheiten“ - das System ist darauf aufgebaut.
In der Anarchie wäre dies nicht so, es gäbe keine Mehr- oder Minderheit. Und damit würde den Menschen etwas fehlen, denn das Verständnis der Menschen ist so ausgelegt, dass sie besser als "die Anderen" sein wollen oder einfach „dazugehören“ wollen und deshalb nehmen sie es auch in Kauf eine Zeit lang auch mal zu den „schlechteren“ dazugehören zu können um anschließend besser als andere dastehen zu können.
Und wieder lässt sich sagen, der Mensch, alle Menschen, müssten verstehen, dass der Wohlstand der Allgemeinheit gleichzusetzen ist mit dem eigenen Wohlstand. Und ich meine nicht, dass man Wohlstand mit Gleichheit erlangt. In einer „guten Anarchie“, sorgt sich ein Mensch um seinen nächsten und will dieser Person helfen, aus reiner Überzeugung heraus und ohne Hintergedanken.
So und wenn die Menschen das verstehen und wirklich davon überzeugt sind und nicht mehr wirklich darüber nachdenken, sondern einfach nach dieser „Theorie“ leben - also dann würde ich auch gerne ein „Untertan“ in einer Monarchie sein. Denn dann würde es allen Menschen gut gehen. Denn den Menschen, inklusive dem Monarchen, würde etwas an dem Wohlstand der Allgemeinheit liegen und dies aus reinster sozialer Überzeugung heraus und nicht etwa, wie im Kapitalismus, aus egoistischen Motiven (Macht, Geld, etc. pp.).
Und ab diesem Punkt, wenn die Menschen so denken würden, bräuchte man sich auch keinerlei Gedanken über irgendwelche Ideologien oder Staatsutopien zu machen, denn man hätte es unter allen Herrschaftsformen gleich gut, da man den „idealen“ Menschen hätte.
Haben wir aber nicht, und deshalb ist und bleibt die sozialkapitalistische („Zuschauer“)Demokratie das beste System, das mit uns als Hauptdarstellern, möglich ist.



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